Die Stiftslegende

Der Fischbecker Wandteppich von 1583 erzählt in 6 Bildern die Legende von der Gründung des Stiftes Fischbeck. Helmburgis wird vom blinden Argwohn ihres nach langen Kriegsjahren heimgekehrten Gemahls, Graf Ricpert, verfolgt. Er bezichtigt sie, seinen Trank vergiftet zu haben. In ihrer Not will sie durch ein Gottesurteil ihre Unschuld erweisen: Dreimal geht sie betend unversehrt durch ein loderndes Feuer.

Aber ein kleines Funkenmal, das Graf Ricpert auf ihrer Schulter entdeckt, entfacht seinen Zorn aufs Neue. Helmburgis und ihre Magd werden verurteilt, auf einen Karren fest gebunden und von wilden Pferden fortgerissen. Durch Gottes Gnade werden sie gerettet. In Dankbarkeit fallen sie auf die Knie, und Helmburgis gelobt, fortan nur noch dem Dienste Gottes zu leben. Soweit die Legende.

Die historische Forschung berichtet, dass Helmburg um 900 im Gebiet der unteren Weser geboren und mit dem karolingischen Herrscherhaus versippt war. Die Gründungsurkunde des Stiftes von 955 besagt, dass König Otto I. der Matrone Helmburg gestattete, auf seinem ihr von ihm übertragenen erblichen Besitz im Dorfe Fischbeck ein Kanonissenstift zu errichten zum Andenken an ihren Gatten Ricpert und zwei ihrer Söhne.

Wir laden Sie ein, die besondere Atmosphäre des über 1000jährigen Stiftes Fischbeck zu erleben. Sie können auch heute noch Spuren von Helmburgis entdecken !