Das Damenstift

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Die Geschichte des über 1000jährigen Stiftes Fischbeck beginnt 955. Aus der Hand Ottos I. empfängt Edelfrau Helmburg Grund und Boden, auf dem sie ein Kanonissenstift gründet. Stifte sind keine Klöster, jedoch Orte des gemeinsamen Lebens, zumeist der Töchter des Landadels. Sie lebten ohne feierliches Gelübde in geistlicher Bildung miteinander und widmeten sich karitativer Tätigkeiten. Der König war Schirmherr des Stiftes.

Unmittelbar für das Wohl und Wehe waren der Herzog von Sachsen als Lehensträger, der Graf von Schaumburg als Untervogt und der Bischof von Minden als geistliches Oberhaupt verantwortlich.


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Das Stift drohte im Laufe der 1000jährigen Geschichte oft in dem Strudel von Machtansprüchen, politischer und religiöser Veränderungen verschiedener Seiten vereinnahmt oder aufgelöst zu werden. Dank kluger Politik, großen Engagements und teils auch glücklichen Geschickes gelang es, dass wir das Stift bis heute als freies, unabhängiges Damenstift erleben dürfen.
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Seit 1559 ist das Stift ein evangelisches Damenstift. Unter dem 30jährigen Krieg hatte auch das Stift erheblich zu leiden. Als Tillysche Truppen 1625 das Stift überfielen und ausplünderten, töteten sie auch die Äbtissin von Mandelsloh.

Im 17. Jh. wurden die Statuten neu gefasst und kaiserlich genehmigt. Alte Traditionen werden auch heute noch sorgfältig befolgt. Z.B. werden neue Stiftsdamen am Altar verpflichtet und erhalten den Schleier aus der Hand der Äbtissin.

1904 besuchte Kaiser Wilhelm II. das neu renovierte Stift und übernahm die Schirmherrschaft. Im Innern der Kirche erinnert ein überdimensionaler Reichsadler an der Flachdecke an diesen Besuch.

Besichtigungen mit Führung, bei denen Schätze und Kost-barkeiten des Stiftes gezeigt werden, sind täglich von 14:00 bis 16:00 Uhr (außer Montag) oder Dienstag und Freitag ab 9:30 Uhr sowie nach Vereinbarung möglich. Gruppen bitte anmelden.

Telefon: 05152/ 8630; Fax: 05152/962489