Die Stiftskirche

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Die Stiftskirche entstand im frühen 12. Jahrhundert als dreischiffige flachgedeckte Kreuzbasilika. Ein Vorgängerbau ist anzunehmen. 1234 wurden Kirche und anliegende Stiftsgebäude durch einen Brand beschädigt. Die anschließenden Erneuerungsarbeiten zogen architektonische Veränderungen, vor allem an Chor und Langhaus, nach sich. 1254 fand die Neuweihe statt. Als Gesamtbauwerk zeichnet sich die der ostfälischen Bautradition verbundene Kirche durch eine strenge, konservative Architektur aus.
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Sie zählt zu den besterhaltenen Großbauten des Wesergebietes vor der Einführung der Monumental-wölbung. Der schlichte Außenbau ist vorwiegend in Bruchsteinmauerwerk errichtet. Chor und Absis - beide im Wesentlichen nach dem Brand von 1234 errichtet - sind durch reiche Gliederung und Dekoration hervor-gehoben. Bemerkenswert sind hier die länglichen Sechspassfenster. Etwa Mitte des 12. Jh. Ist als letzter Bauteil ist der Westbau aus Quadermauerwerk errichtet worden. Mächtig steigt er als quergelagerte Masse fast ungegliedert auf und prägt den Gesamteindruck der Kirche. Aus dem unteren Bereich des nördlichen Querhauses erreicht man über eine Treppe die im zweiten Viertel des 12. Jahrhunderts erbaute drei-schiffige Hallenkrypta. Dieser Raum gilt als der älteste erhaltene Teil der Kirche und birgt neben einer großartigen Akustik architektonische Besonderheiten. Von der mittelalterlichen Ausstattung können einige Inventarstücke im Rahmen von Führungen besichtigt werden.
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Nach 1700 erfuhr das Innere der Stiftskirche eine Umgestaltung in Form der Barockisierung. Das Innere der romanischen Basilika beeindruckt durch reiche Ausmalung und Atmosphäre. Der mittelalterliche Kreuzgang dürfte einmalig in seiner Geschlossenheit im Weserraum sein. Eng mit der Kirche verbunden liegen, scheinbar willkürlich verschachtelt, die Stiftsgebäude, die überwiegend im barocken Stil errichtet sind und heute moderne Stiftsdamenwohnungen beherbergen.